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Havila Wintertour 2022

Aufgrund verschiedener Umstände mussten wir unsere für den Sommer 2022 geplante Schiffstour durch die Ost-West-Passage absagen. Die dadurch freigewordenen Urlaubstage "dümpelten" zunächst der vom Arbeitgeber gesetzten Verfallsfrist 31.01.2023 entgegen. Im Laufe des Novembers zeichnete sich ab, dass zumindest die "schönste Seereise der Welt" machbar sein sollte. Als passender Reisezeitraum für die zwölftägige Tour wurden schließlich die Weihnachtstage inklusive Jahreswechsel festgelegt. Da wir im letzten Jahr zum annähernd gleichen Termin schon mit der Reederei Hurtigruten AS unterwegs waren, musste eine größtmögliche Abwechselung gefunden werden

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Diese bot sich mit einer Abfahrt am 21.12 2022 an; durchgeführt von der Reederei Havila Voyages, die seit 2021 zusammen mit der vorgenannten Reederei, die Postschifflinie entlang der norwegischen Küste betreibt. Ausschlagend für unsere Entscheidung waren folgende Punkte:

-die Fahrt mit einem modernen Schiff; die Havila Capella wurde erst im Jahr 2021 in Dienst gestellt

-das für solche Reisen neuartige Bewirtungskonzept, dass eine komplette Bedienung am Tisch und eine Auswahl sämtlicher Speisen à la carte vorsieht

-ein vom bisherigen Anbieter abweichendes Ausflusprogramm

-die Hoffnung auf Nordlicht und außergewöhnliche Lichstimmungen während der Polarnacht.

 

Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen; unsere Hoffnungen und Erwartungen an diese Reise wurden wiedermal erfüllt. In Bergen konnten wir noch am Nachmittag des Anreisetages den Ausblick vom Floyen auf die beleuchtete Stadt geniessen. Am zweitenTag unserer Postschiffreise haben wir in Alesund bei widrigen Wegeverhältnissen den Gipfel des 314m hohen Sukkertoppen bezwungen. Eine Fahrt mit der Museumsstraßenbahn sowie eine anschließende Stadtrundfahrt mit einem Bus durch Trondheim gehörten dort eher zum "touristischen Standardprogramm", ergaben aber einige für uns bislang unbekannte Eindrücke. Am Heiligabend wurden wir auf der Überfahrt von Bodo zu den Lofoten mit dem ersten Nordlicht dieser Tour beschert. Tromso empfing uns am folgenden ersten Weihnachtstag mit starkem Schneetreiben und viel Wind. Eine kurze ruhige Wetterphase ermöglichte zumindest einige wenige Fotos im Innenstadtbereich. Beim nächsten Stopp in Honningsvag haben wir am zweiten Weihnachtstag dort auf den üblichen Ausflug zum Nordkapp verzichtet und sind einfach in aller Ruhe duch den verschneiten Ort geschlendert. Ganz im Gegensatz dazu wurde am Wendepunkt unserer Reise in Kirkenes auf die Wiederholung des bislang üblichen Stadtrundganges verzichtet und einer Bustour zum nahegelegenen Grenzübergang nach Russland der Vorzug gegeben. Auf der Rückfahrt in Richtung Süden gab es nach vier auf einanderfolgenden Tagen zum letzten Mal "Nordlichtalarm"; sozusagen zum Abschied sogar zeitgleich mit dem aufgehenden Mond. Aufgrund von Bauarbeiten am stadtnahen Hafenterminal in Hammerfest wurde dort  im Industriehafen, ganz in der Nähe der als Unescokulturerbe eingestuften Meridiansäule, festgemacht. Auch hier verhinderte heftiges Schneetreiben größere Aktivitäten im Freien. Die restlichen Tage der Rückfahrt bis Bergen waren weiter von häufigen Schneefällen und starkem Wind geprägt. Folglich wurden selbst bei längeren Stopps das Schiff nur für einige Bilder rund um das jeweilige Terminal verlassen. Am Sylvestermorgen stand in Trondheim der turnusmässige Bahnhofsbesuch mit der Ankunft des Nachtschnellzuges aus Bodos auf dem Programm. Einer der wenigen Gründe für mich auf das Frühstück an Bord zu verzichten. Die restliche Zeit wurde dem Besuch eines ehemaligen Werftgeländes nahe der Innenstadt verbracht. Die herrlich elumierten alte Industrieanlagen boten eine Vielzahl von Fotomotiven. Passend zum Jahreswechsel näherten wir uns um Mitternacht wieder Alesund, vom Schiff aus konnten wir das Feuerwerk über der Stadt und den umliegenden Küstenorten wunderbar beobachten. Für den Neujahrsmorgen hatte Petrus sogar noch eine Überraschung vorbereitet. Der erste Tag im neuen Jahr 2023 und gleichzeitig letzter Tag unerer Reise begann mit strahlendem Sonnenschein; erst am frühen Nachmittag verschwand die Sonne wieder hinter einer Wolkenfront.

Unsere Entscheidung zu Gunsten des Anbieters Havila Voyages haben wir ebenfalls nicht bereut. Nach anfänglichem Zögern hat uns insbesondere das Bewirtungskonzept in Form der kompletten Bedienung am Tisch begeistert. Endlich konnten wir alle zeitgleich unsere Speisen am Tisch gemeinschaftlich einnehmen. Ein Vorteil, den wir tagsdrauf beim Frühstück im Hotel, direkt sehr vermisst haben.

 

Insgesamt wieder eine erlebnisreiche Tour mit vielen Eindrücken aus dem Norden Europas. Einige davon wurden in den nachfolgenden Bildern festgehalten. 

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© Jürgen Ludwig