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Hurtigruten MS "Kong Harald"

"Kong Harald", kein schlechter Name für eine Unterkunft, dachten wir uns beim Check unserer Buchungsunterlagen.

Das ist der Name des Schiffes der norwegischen Hurtigrute, das uns in der Zeit vom 27.12.2011 bis 07.01.2012 entlang der Küste

von Bergen nach Kirkenes und zurück bringen sollte. Der für eine "Kreuzfahrt" in dieser Region ungewöhnlich erscheinende Reise-

zeitraum war bewusst gewählt, wollten wir doch nach vielen Reisen im Hochsommer nun die Polarnacht und das Nordlicht erleben.

 

Ein kräftiges, weihnachtliches Sturmtief sorgte dafür, das MS "Kong Harald" auf der vorhergehenden Reise nicht bis nach Bergen fahren

konnte, sondern im 700km nördlich gelegenen Trondheim bleiben musste. Hurtigruten musste daher für die Reisenden mit Ausstiegs-

bzw. Einstiegshafen Bergen eine alternative Ab- bzw.- Anreise organisieren. Für uns bedeutete dies anstatt der für den 27.12. geplanten

Einschiffung eine alternative Hotelübernachtung in Bergen. Am darauffolgenden Morgen war nach ausgiebigem Frühstück sogar noch Zeit

für eine Stadtbesichtigung. Für den Nachmittag hatte man bereits einen Weiterflug nach Trondheim einschließlich Bustransfer zum Schiff

organisiert, so dass wir dort mit etwas Verspätung unsere Kabinen beziehen konnten.

 

Die MS "Kong Harald" wurde zusammen mit der MS "Richard With" 1993 bei der Volkswerft in Stralsund gebaut und ist das erste Exemplar

einer neuen, modernen Generation von Hurtigruten-Schiffen. Gegenüber den in 50er- und 60er-Jahren gebauten Schiffen ist dieser Schiffstyp

wesentlich größer (Länge 122m anstatt 87m, 691 anstatt 490 Passagiere) und komfortabler. Dennoch waren wir erstaunt, wie sehr doch ein

über 120m langes Schiff bei Windstärke 7 während der Passagen über die offenen Seestrecken noch ins Schwanken geraten kann. Mussten

doch sogar an einem Morgen die im Speisesaal bereits am Vorabend für das Frühstück gedeckten Tische neu eingedeckt werden....,

....auch schrumpfte während solcher Passagen die Anzahl der Gäste bei den Mahlzeiten merklich.

 

Während der Anlegezeiten in den einzelnen Häfen; diese variiert zwischen 15 Minuten und 6 Stunden (je nach Größe der Orte/Städte), kann

man an einem der angebotenen Ausflüge teilnehmen oder auf eigene Faust das Schiff verlassen. Pünktliche Rückkehr ist dabei zwingend

erforderlich, denn auf verspätete Ausflügler wird nur bei den von Hurtigruten selbst organisierten Touren gewartet. 

 

Wer meint, dass es aufgrund der Dunkelheit, doch eigentlich gar nichts zu sehen gibt, der liegt falsch. Die schneebedeckten Hänge der küsten-

nahen Bergketten reflektieren sogar in der Dunkelheit noch genügend Licht um diese gut zu erkennen. Die Städte und Häfen sind bestens ausge-

leuchtet, so dass die Anlegemanöver und das "Gewussel" der Verladearbeiten (wenn die Gabelstapler zwischen Lagerhaus und Schiffsbauch hin

und her flitzen) zu jeder Tages- und Nachtzeit beobachtet werden können. Nördlich des Polarkreises gibt es bei klarem Nachthimmel sowieso nur

noch eine Beschäftigung; "Hunting the light"; die Suche nach dem Polarlicht.

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© Jürgen Ludwig