Ostgrönland-Natur pur

Ein Besuch in der Artkis ist immer mit dem Erlebnis unberührter Natur verbunden. Bereits aus der Beschreibung unserer Schiffsreise im August 2024 ging eindeutig hervor, dass es um eine Reise mit einem sehr hohem Grad an "Naturerlebnis" handeln würde. Lediglich der Ort Ittoqqortoormiit sollte während der Reise zu besucht werden.

Warum nur einen Ort? Die Antwort ist recht einfach. Ittoqqortoormiit ist der mit Abstand entlegenste Ort Grönlands. Der nächst-gelegene Ort in Grönland ist das 780 km entfernte, südwestlich gelegene Sermiligaag, Aufgrund der Abgelegenheit spielt der Schiffsverkehr in Ittoqqortoormiit geringe Rolle. Zweimal im sommer kommt ein Versorgungsschiff. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt über ein Postamt und einen Laden. Kanalisation ist nicht vorhanden, ein großer Teil der Gebäude ist mit Trockentoiletten ausgestattet. Vom ortseigenen Helikopterflugplatz gelangt man zum 38 km nordwestlich liegenden Flughafen Nerlerit Inaat, von dem man nach Westgrönland und Island gelangt. Die Straßen im Ort sind maximal mit einer Betondecke versehen, was für den wenigen Autoverkehr völlig ausreicht.  

IIttoqqortoormiit liegt am Eingang des Scoresby Sund, der mit einer Länge von 350 km der längste Fjord der Welt ist. Er hat eine baumähnliche Struktur mit einem etwa 110 Kilometer langen Hauptkörper, der sich in ein System von kleineren Fjorden verzweigt. Der südliche Teil des Fjords ist durch steile, mit bis zu 2000m hohen Basaltwänden gekennzeichnet. Nördlich von Ittoqqortoormiit liegt der unbewohnte Nordost-Grönland-Nationalpark. Er hat eine Fläche von 972.000 km² und umfasst rund 45 % des grönländischen Landareals.

Das Klima in dieser Region ist sehr arktisch geprägt. Die Temperaturen im Zeitraum Januar bis März können unter −20 °C  fallen. Im kurz ausfallenden Sommer steigt die Temperatur kaum über  +5 °C. Im September setzt normalerweise der erste Schneefall ein, der bis in den darauf folgenden Juni anhält, bereits gegen Ende Oktober friert der Fjord wieder zu. Im durchschnittlichen Tagesmittel sind im Sommer durchaus bis zu 9 h Sonnenschein möglich. Im Zusammenhang mit Windstille bedeutet dies, dass auch mit verstärktem Auftreten von Mücken zu rechnen ist.

Wenn man bedenkt, das bei unserem Besuch in der Region im August 2024 an 10 Tagen die Sonne es insgesamt für ca. 1h geschafft hat, sich durch die Wolkendecke zu kämpfen, hatten wir dafür im Gegenzug keine Probleme mit Mücken und konnten uns über nahezu mystische Lichtstimmungen freuen. 

 

Die nachfolgenden Bilder wurden nach ihrem Aufnahmezeitpunkt zusammengestellt und geben den Wechsel der Lichtstimmung im Tagesverlauf wieder. 

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© Jürgen Ludwig